Assessment Center
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Assessment Center: 10 typische Aufgaben

Was ist ein Assessment Center?

Als Assessment Center, kurz AC, wird ein meist mehrtägiges Personalauswahlverfahren bezeichnet. Die Bewerber müssen in Konkurrenz zueinander Aufgaben lösen. Geprüft und beurteilt werden die Kandidaten von sogenannten Assessoren. Das können Mitarbeiter oder Personaler des Unternehmens, aber auch externe Psychologen und AC-Beauftragte sein.

Bewirbst Du dich auf Trainee-Stellen in großen Unternehmen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Du in einem Assessment Center getestet wirst.

Bedenke bei allen Aufgaben, dass sie dafür gemacht sind, Dich aus deiner Komfortzone zu holen. Oft musst Du nicht erfüllbare Aufgaben unter großem Zeitdruck lösen. Dabei werden dann Stressreaktion und Belastbarkeit getestet. Lass Dich also nicht entmutigen und versuche, so gelassen und konzentriert wie möglich zu reagieren.

 

Die Aufgaben

Meistens ist ein Assessment Center in verschiedene Aufgaben unterteilt. Die Aufgaben sind zwar auf das Anforderungsprofil der vakanten Stelle angepasst, dennoch gleichen sich die Fragen und Übungen oft. Daher haben wir die häufigsten Aufgaben in Assessment Centern für Dich zusammengestellt.

 

1. Die Vorstellung

Fast jedes Bewerbungsverfahren beginnt mit einer Vorstellung. Der Unterschied zum klassischen Bewerbungsgespräch liegt oft darin, dass man sich nicht nur dem Personaler vorstellt, sondern auch seinen Mitstreitern. So können sich die Bewerber innerhalb der Vorstellungsrunde gegenseitig besser kennenlernen und die Assessoren erhalten erste Eindrücke. Außerdem stellt sich das Unternehmen vor. Bedenke, dass der erste Eindruck entscheidend dafür ist, wie man Dich im weiteren Verlauf einschätzen wird. Selbstsicheres Auftreten, gut sitzende Kleidung und Authentizität sind wichtige Faktoren.

 

2. Die Präsentation

Häufig wird verlangt, dass Du eine kurze Präsentation entwirfst und diese dann vorstellst. Eine solche Präsentation über Themengebiete wie „Zukünftige Entwicklung“, „Berufliche Qualifikation“ oder „Politik“ wird nicht umsonst „Stresspräsentation“ genannt. Meist gibt nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit. Durch kritische Zwischenfragen der Assessoren wird der Druck zusätzlich gesteigert. Ziel ist es, die Belastbarkeit des Kandidaten zu testen.

 

3. Die Postkorbübung

Eine klassische Aufgabe des Assessment Centers ist die Postkorbübung, die schätzungsweise bei jedem zweiten AC Anwendung findet. Der Bewerber muss in kürzester Zeit Dokumente oder E-Mails nach deren Priorität und Dringlichkeit sortieren, bearbeiten oder delegieren. Im Anschluss müssen die getroffenen Entscheidungen begründet werden. Manchmal werden simulierte Anrufe oder Mitarbeitergespräche eingebunden, um den Stressfaktor zusätzlich zu erhöhen. Getestet werden also wieder die Belastbarkeit und vor allem die Entscheidungsfreudigkeit.

 

4. Der Aufsatz

Der Aufsatz wird oft als „Lückenfüller“ benutzt. Er dient dazu, das Aufmerksamkeits- und Leistungsniveau der Bewerber auf konstantem Level zu halten, wenn beispielsweise nur eine bestimmte Anzahl der Bewerber gleichzeitig geprüft werden kann. In der Regel hat man 60 Minuten Zeit, um einen Aufsatz zu verfassen. Themen können beispielsweise der persönliche Werdegang, Hobbies oder berufliche Ziele sein. Im Allgemeinen sind Aufsätze selten Teil des Assessment Centers, es kommt jedoch auf den Beruf an. Wer als Pressesprecher oder Redakteur einsteigt, muss mit Aufsätzen und Pressemitteilungen als Aufgaben rechnen.

 

5. Die Gruppendiskussion

In der Gruppendiskussion kommt es besonders auf die Social Skills an: Überzeugungskraft, Team-und Konfliktfähigkeit sind gefragt. Außerdem kann sich der eigene Redeanteil auf die Beurteilung auswirken. Vermeide also unbedingt, anderen ins Wort zu fallen oder gar nichts zu sagen. Du solltest auf jeden Fall logisch und konsistent argumentieren und dabei offensiv deinen Standpunkt vertreten. Dabei solltest du aber immer freundlich bleiben!

 

6. Das Rollenspiel

Im Rollenspiel wird ein simuliertes Mitarbeiter-, Verkaufs- oder Beschwerdegespräch zwischen den Assessoren und den Bewerbern geführt. Meist gibt es nur eine kurze Vorbereitungszeit. Es kann dazu kommen, dass sich der Assessor sehr offensiv und aggressiv gibt. So soll die Sozialkompetenz des Bewerbers auf die Probe gestellt werden. Hier gilt es, ruhig und fokussiert zu bleiben. Generell kannst Du Dich auf das Rollenspiel vorbereiten, indem Du mit Freunden vorher übst. Auch, wenn ihr natürlich nicht alles nachstellen könnt, so hilft es doch ungemein, wenn Du die Situation schon einmal durchgespielt hast.

 

7. Case Study – die Fallstudie

Bei der Fallstudie muss man üblicherweise eine komplexe und branchentypische Problemstellung im Team lösen. Natürlich spielen auch hier Deine Soft Skills eine große Rolle, vor allem aber werden Deine Auffassungsgabe, Deine Teamfähigkeit, Deine Problemlösungsstrategien sowie Dein Umgang mit Fehlern genau beobachtet. Wichtig ist, organisiert und konzentriert vorzugehen.

 

8. Der IQ-Test

Intelligenztests werden von Assessoren geliebt und von Bewerbern gefürchtet – schließlich kann man sich auf IQ-Tests nicht besonders gut vorbereiten. Typische Aufgaben sind das Vervollständigen von Zahlenreihen, das Identifizieren eines falsches Objekts oder das Lösen mathematischer Formeln. Versuche, kostenlose IQ-Tests im Internet durchzugehen, denn Routine bekämpft Nervosität und diese kann sich negativ auf Dein Ergebnis auswirken. Außerdem ist die Art der Aufgaben in IQ-Tests oft sehr ähnlich.

 

9. Persönlichkeitstests

Persönlichkeitstests basieren meistens auf dem Big-Five-Persönlichkeitsmodell und stehen immer mehr in der Kritik, da sie einfach zu manipulieren sind. Es ist oft leicht, die „beste Antwort“ aus Unternehmersicht zu identifizieren und damit die Ergebnisse für sich selbst positiv zu beeinflussen. Dennoch sind Persönlichkeitstests immer noch oft Teil des Assessment Centers. Wer sich vorbereiten möchte, kann „Big Five Persönlichkeit“ googeln und an kostenlosen Tests im Internet teilnehmen.

 

10. Das Interview

Dem Tag im Assessment Center folgt zuletzt das persönliche Interview: Teilnehmer sollen ihre eigene Leistung zusammenfassen und den Tag rekapitulieren. Was ist besonders gut gelaufen, was nicht? Selbstkritik solltest Du nur dosiert üben, jedoch auf keinen Fall unter den Teppich kehren. Vermeiden sollte man unbedingt Kritik an den Assessoren und dem Assessment Center selbst. Beim Interview gelten letztendlich die gleichen Kriterien wie beim Bewerbungsgespräch: Freundlich sein, Blickkontakt aufnehmen und selbstsicher auftreten.

 

Dann kann ja nichts mehr schief gehen?

Eine gute Vorbereitung ist zwar das A und O, allerdings kann man sich nur in begrenztem Rahmen auf ein Assessment Center vorbereiten. Wichtig ist, dass Du Dich von Deiner besten Seite zeigst, aber nicht grundlegend verstellst. Trage Business-Kleidung, in der Du Dich wohlfühlst, und bleibe gelassen.

 

Viel Erfolg!

 

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