Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit
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Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

Für den Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit gibt es einfache Regeln. Eine neue Hausarbeit bzw. die Bachelorarbeit oder Masterarbeit steht nun also an und Du weißt gar nicht, wo Du überhaupt anfangen sollst? Kein Problem, wir zeigen Dir, was Du beim Aufbau beachten solltest.

Grundprinzipien für den Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

Für den Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit solltest Du gewisse Grundprinzipien einhalten. Die wichtigsten sind, dass Du Aussagen mit Zitaten belegst, nicht durch eine Übernahme ohne Beleg plagiierst und einen neutralen Sprachstil einhältst. Aber der Reihe nach! Durch Deine gesamte Arbeit muss sich ein roter Faden ziehen. Das bedeutet, dass Du den Leser gewissermaßen an die Hand nimmst. Idealerweise kann der Leser Kapitel für Kapitel nachvollziehen, in welcher Weise Du die Forschungsfrage beantwortest. Der Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit ist dabei fast immer gleich: Einleitung, Theorie, Methode, Ergebnisse, Diskussion und Fazit.

Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit: Die Einleitung

Mit der Einleitung beginnt jeder Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit. Am besten fängst Du mit einem interessanten und breiten Einstieg an, um anschließend auf Dein Thema überzuleiten und auf die Forschungsfrage zuzuspitzen. Mit der Einleitung solltest Du das Interesse an der Arbeit wecken. Das bedeutet, dass Du zuerst einen einfachen Einstieg in das Thema wählst. Anschließend verknüpfst Du die Thematik mit Deinem Forschungsinteresse. Stelle genau dar, welchen Erkenntniswert der Leser von Deiner wissenschaftlichen Arbeit erwarten kann und erläutere Dein Vorgehen.

Deine Forschungsfrage sollte – zumindest umgangssprachlich – klar herausgestellt sein. Des Weiteren muss die Relevanz des Forschungsgebiets und Deiner Forschungsfrage begründet sein. Die Wichtigkeit kann gesellschaftlich, aus aktuellem Anlass oder auch wissenschaftlich begründet werden. Verrate allerdings noch nicht zu viel in der Einleitung – auch eine wissenschaftliche Arbeit darf spannend sein! In den meisten Fällen sollte die Einleitung ungefähr fünf Prozent der Arbeit ausmachen. Bei kürzeren Hausarbeiten unter zehn Seiten können es allerdings auch schon mal zehn Prozent sein. Ein Beispiel findest Du in unserem Artikel über die Einleitung.

Der Theorie-Teil in der wissenschaftlichen Arbeit

Der  Theorie-Teil folgt direkt auf die Einleitung und stellt das Fundament Deiner wissenschaftlichen Arbeit dar. Hier muss die wichtigste Literatur für Deine Forschungsfrage referiert werden. Das kann oft die Pflichtliteratur Deines Seminars sein. Du solltest allerdings auch darüber hinaus nach Forschungsliteratur suchen. Zu Beginn können beispielsweise wichtige Definitionen erklärt werden. Außerdem solltest Du Theorien kurz und knapp erklären – und zwar in Hinblick auf Deine Forschungsfrage. Warum ist genau diese Theorie wichtig für Deine Arbeit? Deine Argumentation sollte anschließend auf die Forschungsdefizite abzielen. Ebenso wichtig ist, dass Du den aktuellen Forschungsstand aufarbeitest.

Mittels des theoretischen Hintergrunds leitest Du bei einer theoretischen Arbeit auf Deine Fragestellung und bei einer empirischen Arbeit auf Deine Hypothesen beziehungsweise Forschungsfragen hin. Hier ist es ganz essentiell, dass Du Deine  sauber und klar formulierst und auf eine inhaltlich sinnvolle Reihenfolge achtest. Kaum etwas wird negativer bewertet als eine schwammige Formulierung der Hypothesen. Die Formulierung der Forschungsfragen unterscheidet sich je nachdem, ob Du empirisch oder theoretisch arbeitest. Während bei einer literarischen Hausarbeit die Fragestellung am Anfang des Theorieteils steht, stehen die Hypothesen bei einer empirischen Arbeit am Ende des Theorieteils und vor der Methode.

Die Methode in Forschungsarbeiten

Der Methodenteil kommt im Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit nur vor, wenn Du empirisch arbeitest. Das kann beispielsweise eine Befragung, eine Inhaltsanalyse oder ein Experiment sein. In allen Fällen dient der Methodenteil dazu, die intersubjektive Nachprüfbarkeit Deiner Untersuchung zu sichern. Zu Beginn erklärst Du, welches Untersuchungsdesign Du gewählt hast und aus welchem Grund. Anschließend erklärst Du genau, wie Du vorgegangen bist. Dies bedeutet, dass Du den Erhebungszeitraum, die Stichprobe und die Durchführung erläutern musst.

Für die Stichprobenbeschreibung nennst Du in der Regel die wichtigsten demographischen Daten und wichtige Merkmale Deiner Untersuchung. Falls Du Dich für einen Fragebogen entschieden hast, stellst Du die wichtigsten Konstrukte zur Messung vor. Der Fragebogen selbst kommt allerdings nicht in den Methodenteil, sondern in den Anhang. Machst Du eine experimentelle Studie, beispielsweise mit Videos als Stimuli, dann kommt die Beschreibung ebenso in den Methodenteil. Führst Du eine Inhaltsanalyse durch, so erklärst Du ebenfalls die wichtigsten Konstrukte, nicht aber das genaue Code-Buch! Im Methodenteil kommt es ganz klar darauf an, Deine Operationalisierung Schritt für Schritt nachvollziehbar zu durchleuchten.

Anleitung Bachelorarbeit

Der Ergebnisteil

Der Ergebnisteil ist für den Aufbau einer empirischen Arbeit extrem wichtig. Im Ergebnisteil geht es schließlich um’s Eingemachte! Präsentiere Deine empirischen Befunde klar und deutlich. Nutze Deine Forschungsfragen und Hypothesen, um den roten Faden nicht zu verlieren und dem Leser eine Struktur zu geben. Arbeite Dich also der Reihe nach durch und achte auf eine stringente und einheitliche Präsentation. In den Ergebnisteil kommen auch Tabellen. Wähle die Darstellung als Tabelle nur, wenn es auch Sinn ergibt. Das bedeutet, dass Du nur die Tabellenform wählst, wenn die Darstellung eindeutig dazu beiträgt, dem Leser ein besseres Verständnis zu geben.

Zudem sollte die Darstellung der Ergebnisse nicht zu technisch, sondern im besten Fall „normalsprachlich“ formuliert sein. Also nicht: „Der Mittelwert der Fernsehdauer von Studierenden beträgt 3,259 Stunden und der von Berufstätigen 1,421 Stunden.“ Sondern: „Im Durchschnitt sehen Studierende drei Stunden und fünfzehn Minuten Fernsehen (SD=2.45), während Berufstätige (M=1.42, SD=0.53) etwa nur halb so lang schauen.“ Achte allerdings darauf, dass Du die Ergebnisse noch nicht tiefgehend interpretierst.

Die Zusammenfassung/Diskussion

In der Zusammenfassung, oder auch Diskussion, interpretierst Du schließlich Deine Ergebnisse und beantwortest Deine Forschungsfrage inhaltlich. Was bedeuten die Ergebnisse in Bezug auf Deine Hypothesen? Wurden Deine Annahmen durch Deine Untersuchung oder Deine literarische Abhandlung bestätigt oder nicht? Achte genau darauf, alles auf den Punkt zu bringen und die Theorie nochmal mit einzubeziehen.

Die Zusammenfassung ist der Teil, in dem alles zusammen kommt. Werde aber auf keinen Fall zu ausführlich, sondern nenne Theorie und Methode nur kurz, um Deiner Argumentation Gewicht zu verleihen. Anschließend nimmst Du Bezug auf den aktuellen Forschungsstand. Passen Deine Ergebnisse zur bisherigen Forschung? Im besten Fall kann der Leser lediglich Deine Zusammenfassung lesen und die Kernaussagen der Arbeit nachvollziehen.

Exkurs: Der Aufbau einer empirischen Arbeit

Im Kern unterscheidet sich der Aufbau einer empirischen Arbeit nicht grundsätzlich vom Aufbau anderer wissenschaftlicher Arbeiten. Grundsätzlich gilt auch hier das Schema „Einleitung, Hauptteil, Schluss“. Allerdings werden im Hauptteil die gewählte Methode und die Ergebnisse Deiner empirischen Untersuchung ausführlich beschrieben.

 

Das Fazit der wissenschaftlichen Arbeit

Mit dem Fazit endet jeder Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit. Wichtig ist, dass Du im Fazit einen Bogen zu Deiner Einleitung spannst. Ebenso wichtig ist es, die Limitationen Deiner Arbeit zu nennen. Die Limitation zeigt eventuelle Einschränkungen Deiner Arbeit auf. Dies könnte zum Beispiel sein, dass Deine Studie nicht repräsentativ ist. Hier kannst Du ebenfalls Fehler einräumen. Keine wissenschaftliche Arbeit ist perfekt. Durch das Offenlegen zeigst Du tieferes Verständnis für Deine Arbeit.

Zu guter Letzt gibst Du dem Leser einen Ausblick. Also genau umgekehrt wie in der Einleitung: Statt eines breiten Einstiegs, der sich auf die Forschungsfrage zuspitzt, zeigst Du nun, was ansonsten noch spannend sein könnte. Gibt es weitere Forschungslücken, die gefüllt werden müssten? Hast Du in Deiner Arbeit etwas Interessantes entdeckt, was noch genauer untersucht werden sollte?

Häufige Fehler im Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

Fehler im Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit können schneller passieren als man denkt. Die meisten Fehler sind jedoch ganz leicht vermeidbar. Besonders häufig kommt es vor, dass der Leser nicht genug an die Hand genommen wird. Innerhalb der Arbeit fehlen gute Überleitungen und Erklärungen. Dies geschieht vor allem, weil Du als Studierender Deines Fachbereichs viele Dinge für selbsterklärend hältst. Bedenke aber, dass Deine Hausarbeit auch für eine fachfremde Person verständlich sein sollte.

Ein weiterer häufiger Fehler betrifft die Gewichtung im Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit. Achte darauf, dass Deine Einleitung nicht zu lang für den Rest der Arbeit ist. Jedes Kapitel sollte einen ausreichenden Umfang besitzen. Oft kommt es vor, dass sich ein Aspekt der Arbeit besonders leicht schreibt und man dann genau dort zu viel schreibt. Gerade die schwierigen Stellen sollten ausführlich und verständlich abgehandelt werden.

Wenn Du diese Tipps beachtest, kann mit dem Aufbau Deiner Foschungsarbeit eigentlich nichts schief gehen! Thesius wünscht Dir ganz viel Erfolg und wie bei allem gilt auch beim Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit: Übung macht den Meister.

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