Was ist Kreativität, warum sind "Creatives" irgendwie anders und was hat Innovation damit zu tun? Bist auch Du einer der hellen Köpfe mit Ideen von morgen?
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Kreativität – Warum kreative Leute anders ticken

Kreativität äußert sich darin, Blümchen aus Papierservietten zu basteln oder ein besonders schönes Bild zu malen? Ja, natürlich, wie man’s nimmt. Kreativ sein heißt aber auch, anders zu denken, zu fühlen und zu handeln als der Mainstream. Gegenanzugehen, eine eigene Meinung zu haben – anders zu ticken. Kreativ sein ist „irgendwie anders“.

Kreativ ist es auch, Dinge zu tun und zu erfinden, auf die bisher kein anderer gekommen ist. Oder sich nicht getraut hat. Kreativ kann es sein, genau das Gegenteil von dem zu tun, was von einem erwartet wird, und so Unerwartetes zum Vorschein zu bringen. Kreativ sein bedeutet aber auch, zu experimentieren, zu scheitern und das Beste daraus zu machen. Ohne kreative Köpfe müssten wir heute auf alle Annehmlichkeiten der technisierten und digitalen Welt (und noch weit mehr) verzichten.

 

Der entscheidende Unterschied

Dass sich ein kreativer Mensch von anderen unterscheidet, lässt sich wissenschaftlich nachweisen: Neurologische Forschungen haben ergeben, dass kreative Köpfe wirklich anders ticken und handeln als diejenigen, die als Durchschnitt oder Otto-Normalverbraucher gelten. Ihre Synapsen im Gehirn sind auf eine einzigartige Art und Weise miteinander verbunden. Manchmal scheint es gar, dass kreative Individuen in ihrer ganz eigenen Welt leben. Manch einer wird sich beim Versuch, dorthin vorzudringen, schon die Zähne ausgebissen haben. Und jedes Bestreben, sie zu ändern, ist nicht annähernd so effektiv wie ein kleiner Versuch, sie und ihre Gedankenwelt zu verstehen. Dafür sollte man die Welt mal aus dem kreativen Blickwinkel betrachten.

Was macht sie aus, die kreativen Erfinder, Gründer, Eigenbrötler? Wie ticken Menschen, die sich dem Mainstream nicht fügen wollen und Dinge bzw. Ideen entwerfen, die als „innovativ“ gefeiert werden oder aber als kompletter Schwachsinn abgestempelt in der Versenkung verschwinden?

Folgende Ausführungen sind das Ergebnis eines Brainstormings, das durch die Frage nach dem, was herausstechend kreative Köpfe ausmacht, inspiriert wurde. Was ist ein kreatives Individuum, wie denkt es, was macht es aus, warum sind wir nicht alle so?

 

1) Den Geist, den sie riefen, werden sie nicht mehr los

Der kreative Kopf wird durch anhaltende und intensive Neugier angetrieben, arbeitet non-stop und ohne Unterlass. Eine Pause-Taste gibt es nicht. Das kann manchmal, gerade für Außenstehende, wahnsinnig anstrengend sein, bietet aber auch eine stete Quelle verrückter Ideen, Späße und guter Gespräche.

 

2) Die Suche nach dem Status Quo

Es gibt zwei Fragen, die nahezu jede kreative Person mehr beschäftigen als alle anderen: 1) „Was wäre wenn?“ und 2) „Warum (eigentlich) nicht?“. Sie hinterfragen das, was manch anderer einfach für bare Münze nimmt. Während dieses Hinterfragen für viele eher unangenehm ist, ist es für Kreative genau die Fähigkeit, die sie Motive und Dinge neu definieren lässt und ihnen eröffnet, was möglich ist.

 

3) I am who I am

Auch wenn andere nichts mit ihrem Talent anfangen können, bleiben kreative Köpfe sich selbst treu, verteidigen ihre Prinzipien und würden Authentizität der allgemeinen Beliebtheit vorziehen. Authentisch bleiben ohne Kompromisse – so definieren sie ihren Erfolg. Auch, wenn das für sie manchmal bedeutet, an den Rand gedrängt oder missverstanden zu werden.

 

4) Input vs. Fokus

Kreative Köpfe haben in der Regel Schwierigkeiten damit, bei der Sache zu bleiben. Zögert sich ein Projekt auf unbestimmte Zeit heraus oder sind in der Zwischenzeit wieder neue Ideen entstanden, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, fällt das Setzten eines Fokus schwer.

 

5) Der Zyklus der Kreativen

Kreativität hat einen Rhythmus. Es gibt sowohl Perioden von Euphorie als auch welche der totalen Entmutigung. Kreative Schaffensphasen wechseln sich mit solchen ab, in denen nichts geschieht. All das ist notwendig, jedes einzelne Kapitel ist von den anderen abhängig und kann nicht übersprungen werden.

 

6) Futter für die Seele

Kreative Persönlichkeiten müssen sich ständig neue Inspirations- und Antriebsquellen suchen, da sich die alten stetig abnutzen. Abgeschiedenheit auf Zeit dient diesem Zweck in vielerlei Hinsicht.

 

7) Kreativität braucht Raum zum Schaffen

Um die Kreativität fließen lassen zu können, ist die Umgebung ein entscheidender Faktor. Ob im Wald, im Hörsaal oder im Café – es muss den Kreativen nur möglich sein, eigene Grenzen schaffen und akzeptieren zu können.

 

8) Du kannst nur geben, was Du hast

Kreativität ist einer der tiefsten menschlichen Ausdrücke der Kommunikation. Es ist unmöglich zu geben, was man nicht hat, und man kann mit anderen nur so weit gehen, wie man selbst bereits gegangen ist. Um auf intensive Weise und tiefgehend kommunizieren zu können, muss ein kreativer Mensch zuerst einmal tief in sich selbst gehen – was er dort nicht findet, kann er auch nicht nach außen tragen.

 

9) Geschichten als Ausdrucksweise

Dass nichts ein menschliches Herz mehr bewegen kann als eine gut erzählte Geschichte, ist Fakt. Sehr kreative Menschen, insbesondere Künstler, sind sich dessen bewusst und verweben alles, was sie tun, in Geschichten. Etwas zu erklären dauert bei ihnen. Denn es geht nicht ums Erklären an sich, sondern um die Vermittlung von Erfahrung.

 

10) Widerstand als Alltagsbegleiter

Viele kreative Köpfe fühlen sich, als hätten sie zwei Leben: Das eine, in dem sie tatsächlich leben, und das zweite, ungelebte in ihnen selbst. Zwischen diesen beiden herrscht ein ständiger Kampf. Egal, wie erfolgreich die Person mit ihrem kreativen Schaffen sein mag – die Angst, dass sich die beiden Welten nicht verstehen, bleibt allgegenwärtig.

 

11) Der Kreative steckt in seinem Geschaffenen

Die kreative Arbeit ist schlicht auch ein Ausdruck der Person, die sie geschaffen hat. Oftmals sind kreative Köpfe nicht in der Lage, ihre Werke abzugeben bzw. sich von ihnen zu trennen, da sie das Gefühl haben, damit ein Stück von sich selbst fortzugeben. Jede Kritik am Geschaffenen wird daher meist sehr persönlich genommen – als Bestätigung oder Verurteilung ihres Selbstwertes.

 

12) Der Glaube an sich selbst kommt nicht von allein

Auch die scheinbar selbstbewussteste kreative Person wird sich oft die Frage stellen, ob sie gut genug ist. Der ständige Vergleich der eigenen Arbeit mit der von anderen ist Alltag. Auch, dass die eigenen Werke in der Eigenwahrnehmung meist nicht im Licht, sondern eher im Abseits stehen. Das Selbstbewusstsein ist (natürlich nicht nur bei kreativen Menschen) hart erarbeitet.

 

13) Die Intuition als Leiter

Die Wissenschaft ist sich noch immer nicht einig, wie und durch was Kreativität zu erklären ist und warum einige Menschen davon scheinbar sehr viel mehr abbekommen haben als andere. Doch eines ist bereits klar: Kreative Köpfe folgen ihrem Instinkt, ihrer Intuition und ihrem Bauchgefühl. Wie das funktioniert, kann von außen wahrscheinlich nicht verstanden werden, man muss es selbst und aus erster Hand erfahren.

 

14) Prokrastination als Freund statt als Feind

Kreative gelten als berüchtigte Zauderer. Ständig haben sie irgendetwas viel Wichtigeres zu tun als die eigentliche Arbeit. Dadurch setzen sie sich natürlich selbst enorm unter Druck. Das geschieht mitunter unbewusst auch absichtlich. Die Arbeit bis auf den letzten Drücker aufzuschieben ermöglicht so manchem, in der Hektik die Herausforderung lieben und schätzen zu lernen. Nicht selten entsteht so auch ein sogenannter Kreativitätsschub.

 

15) Schaffungsprozess mit Suchtpotenzial

„Flow Motion“ ist einer der wichtigsten Zustände auf der Erde. Alles fließt. Die mentale und emotionale Abhängigkeit von diesem Zustand, in der viele kreative Köpfe stecken, ist der Grund, warum sie so leiden, wenn der Fluss durch Störungen ins Stocken gerät. Die enorme Energie, die von diesem Fluss der Dinge ausgeht, macht süchtig. Im wahrsten Sinne des Wortes sind die Kreativen süchtig nach dem Nervenkitzel, den ein Schaffungsprozess auszulösen imstande ist.

True creativity is little more than connecting the dots.
It’s seeing patterns before they become obvious to everyone else.
Steve Jobs

Na, erkennst Du Dich in einem oder gar mehreren Punkten wieder? Dann erfreue Dich daran, zu der kreativen Welt einen Zugang zu haben – Enjoy your life!

 

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