Mit dem Paretoprinzip effektiver arbeiten.
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Das Paretoprinzip: Mehr Effizienz mit der 80-20-Regel?

Mit 20 Prozent des Aufwands 80 Prozent des Ergebnisses erzielen – das ist das Paretoprinzip, welches auch die 80-20-Regel genannt wird. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Nicht unbedingt. Thesius erklärt Dir, was es mit dem Prinzip von Vilfredo Pareto auf sich hat und wie Du es für die Uni nutzen kannst.


Das Paretoprinzip nach Vilfredo Pareto

Das Paretoprinzip trägt seinen Namen auf Grund seines Erfinders, dem italienischen Ökonom, Soziologen und Philosoph Vilfredo Pareto (1848 – 1923). Im Jahr 1909 betrachtete dieser die Verteilung des Grundbesitz in Italien und fand heraus, dass 20 Prozent der gesamten Bevölkerung über 80 Prozent des Grundbesitzes verfügen. Dieses Prinzip leitete er ab:

80 Prozent des gewünschten Ergebnisses können mit 20 Prozent des gesamten Arbeitsaufwands erzielt werden.


Das Paretoprinzip und Zeitmanagement

Wer sich mit Zeitmanagement beschäftigt, kommt am Paretoprinzip nicht vorbei. Längst versprechen Selbsthilfebücher und Zeitmanagement-Gurus: Mit minimalem (20 %) Aufwand erreichst Du ein (fast) perfektes Ergebnis. Dabei wird das Prinzip häufig umgekehrt und die beiden Prozentwerte addiert: Für die restlichen 20 Prozent des Ergebnisses werden 80 Prozent des Gesamtaufwands benötigt und dann erhältst Du ein hundertprozentiges Ergebnis. Beides ist allerdings falsch, denn dies verleitet zum folgenden Gedanken: Warum solltest Du also zehn Tage an Deiner Hausarbeit schreiben und eine 1,0 bekommen, wenn Du in zwei Tagen eine 1,7 schreiben kannst?


Warum und wie Du das Paretoprinzip nicht befolgen solltest

Das Paretoprinzip solltest Du also nicht als Allheilmittel verwenden und wie im oben genannten Beispiel anwenden. Ebenso lässt sich das Prinzip weder invertieren noch zusammenführen. Und überhaupt, was sind 20 Prozent Deines Gesamtaufwands? Was ist ein hunderprotzentiges Ergebnis? In den meisten Fällen können wir gar nicht so genau einschätzen, wie viel Zeit und Mühe wir in eine Aufgabe investieren müssen. Abgesehen davon verleitet die Anwendung des Prinzips zur Nachlässigkeit. Denke daran, dass das Prinzip keine Entschuldigung für halbfertige Arbeiten eine schludrige Arbeitsweise ist. Dennoch kannst Du die Regel so anwenden, dass sie Dir nutzen kann.


Wie Du die 80-20-Regel trotzdem nutzen kannst

Neigst Du dazu, perfektionistisch zu sein? Außerdem verzettelst Du Dich leicht im Dschungel Deiner zu erledigenden Aufgaben? Dann könnte Dir das Paretoprinzip in der Tat helfen. Achte darauf, dass Deine Arbeit effizient bleibt. Frage Dich, wie viel Dein gerade betriebener Aufwand zu Deinem gewünschten Ergebnis beiträgt. Ist es wirklich nötig, die Zusammenfassung von der Zusammenfassung zu schreiben? Brauchst Du alle Definitionen auf Karteikarten, nur der Vollständigkeit wegen? Ziehe außerdem in Betracht, schwierige Aufgaben zu erledigen, wenn Deine Konzentration hoch ist und einfache, aber zeitaufwendigere Aufgaben, wenn Du gerade nicht voll auf der Höhe bist. So bleibst Du produktiv ohne Wichtiges zu vernachlässigen.


Das Paretoprinzip im Studium anwenden: Die Klausur

Für Dein Studium bedeutet das konkret: Wenn Du für eine Klausur lernen musst und Deine Zeit knapp wird, dann konzentriere Dich auf die wichtigsten Themengebiete. Natürlich ist eine gute und umfassende Vorbereitung besser, aber manchmal geht es eben nicht anders. Mit dem Paretoprinzip kannst Du auf Lücke lernen und ein Augenmerk darauf setzen, nicht den wichtigsten Teil des Lernstoffs zu vernachlässigen. Schnapp Dir also Deine Lernunterlagen und versetze Dich in die Lage des Profs. Welche Kapitel sind wichtig? Wie viele Punkte würdest Du auf welche Aufgabe geben? Nimm dies als Anhaltspunkt um herauszufinden, wo die wichtigen 80 Prozent abgefragt werden.


Die Hausarbeit mit der 80-20-Regel

Musst Du eine Hausarbeit schreiben, so kannst Du das Prinzip wie folgt anwenden: Schreibe Dir zunächst einen Plan, in dem Du einträgst, wann Du was geschrieben haben möchtest. Als Tagesziel solltest Du dabei nicht nur die Seitenangabe aufschreiben, sondern auch Recherche und einzelne Kapitel vermerken. Grundsätzlich ist es wohl am wichtigsten, dass der rote Faden in Deiner Hausarbeit erkennbar ist und bleibt. Ganz nach dem Paretoprinzip ist es wohl leichter, eine gute Note auf eine strukturierte Hausarbeit zu bekommen, deren Literaturverzeichnis allerdings nicht vollständig einheitlich zitiert ist, als eine gute Note auf eine Hausarbeit ohne roten Faden, aber mit einer einheitlichen Zitierweise.


Die Abschlussarbeit: Bachelor- und Masterthesis

Gerade für Deine Abschlussarbeit kannst Du das Prinzip gut anwenden. Selbstverständlich solltest Du all Deine Power in Deine Bachelor- oder Masterarbeit stecken. Viele verzetteln sich jedoch gerne und schreiben zu lang an einem Aspekt, der sich einfach leichter schreiben lässt als andere, eventuell wichtigere Kapitel. Investiere also zuerst Deine 20 Prozent an effektivster Arbeit in die wichtigsten Kapitel! Ergänzen und perfektionieren kannst Du schließlich immer noch. Das Gefühl, dass erstmal das Grundgerüst steht, ist aber unbezahlbar.

Befolgst Du die 80-20-Regel nach dem Prinzip, dass Dein Aufwand mindestens zu 80 Prozent zu Deinem gewünschten Ergebnis beiträgt, dann bist Du auf dem richtigen Weg. Viel Erfolg!

Thesius wünscht Dir eine produktive Zeit und begleitet Dich durch Dein gesamtes Studium – von der ersten Hausarbeit bis zur Bachelorarbeit und Masterthesis!


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