Für wen kommt es in Frage privat versichert im Studium zu sein?
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Privat versichert im Studium: Einfach erklärt

Lohnt es sich, im Studium privat versichert zu sein? Was musst Du eigentlich beachten und was sind die Unterschiede? Thesius gibt Dir den Überblick einfach erklärt!


Die Krankenversicherungspflicht

In Deutschland herrscht seit 2007 die allgemeine Krankenversicherungspflicht. Das bedeutet, dass jeder deutsche Bürger verpflichtet ist, gesetzlich oder privat krankenversichert zu sein. Das heutige Krankensystem von Deutschland ist übrigens das älteste der Welt und wurde von Otto von Bismarck etabliert. 1883 wurde das erste Gesetz zur Krankenversicherungspflicht verabschiedet. Damit waren Arbeiter mit einem Jahresgehalt von bis zu 2000 Mark verpflichtet, zwei Drittel des Beitrags in die Krankenkasse einzuzahlen. Ein Drittel des Beitrags zahlte der Arbeitgeber. Durch die Versicherung waren die Arbeiter im Krankheitsfall geschützt und bekamen die Hälfte ihres Gehalts und ärztliche Behandlungskosten erstattet. Seitdem ist das deutsche Krankenkassensystem etwas komplizierter geworden und je nach Beruf, Einkommen und Alter gibt es unterschiedliche Beiträge und Optionen.


Familienversicherung für Studierende

Die meisten Studierenden sind von Krankenkassenbeiträgen befreit
– vorausgesetzt, sie sind unter 25 Jahre alt und im Erststudium. Zum Erststudium wird auch das Masterstudium gezählt, da es als Aufbaustudium verstanden wird. Auch Fachwechsler gelten in den Augen der Krankenkasse als Erststudierende, da sie noch keinen berufsqualifizierenden Abschluss erworben haben. Sind Deine Eltern also in der gesetzlichen Krankenversicherung, Du bist unter 25 Jahre alt und Du befindest Dich im Erststudium, dann bist Du familienversichert und musst keine Beiträge zahlen. Sobald Du über 25 Jahre alt bist, musst Du Deinen Krankenkassenbeitrag allerdings selbst beisteuern. Die meisten Krankenkassen bieten vergünstigte Beiträge für Studierende an, die um die 90 € monatlich kosten. Vergiss also nicht diesen Beitrag, wenn Du Deine Lebenshaltungskosten berechnest.


Die gesetzliche und die private Krankenversicherung

In Deutschland gibt es die gesetzliche Krankenversicherung, kurz GKV, und die private Krankenversicherung, kurz PKV. Während die Versicherungspflicht bei der GKV per Gesetz zustande kommt, kommt die Versicherungspflicht bei der PKV per Vertrag zustande, da es sich um privatwirtschaftliche Anbieter handelt. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass gesetzliche Krankenversicherungen ihre Beitragshöhe solidarisch bemessen, während private Krankenversicherungen ihre Beiträge am Gesundheitszustand des zu Versichernden bemessen. Des Weiteren kann nicht jeder in die private Krankenversicherung eintreten. Wer ist also befähigt, sich im Studium privat versichern zu lassen?


Privat versichert im Studium? Geht das?

Für die private Krankenversicherung kommen folgende Berufsgruppen und Personen in Frage:

  • Arbeiter und Angestellte mit einem Bruttojahresgehalt von über 60.750 € (Stand 2019)
  • Beamte, Richter und Soldaten
  • Selbstständige und Freiberufler
  • Personen ohne eigenes Einkommen

Studierende fallen in die Gruppe der Personen ohne eigenes Einkommen, wenn sie keinen Nebenberuf ausüben, mit dem sie mehr als 450 € monatlich verdienen. Als Minijobber giltst Du also dennoch als Person ohne Einkommen. Zu Beginn Deines Studiums kannst Du Dich einmalig entscheiden, ob Du in die private Krankenversicherung eintreten möchtest.


Die Entscheidung für die PKV

Wer sich als Studierender für eine private Krankenversicherung entscheiden möchte, muss dies innerhalb der ersten drei Monate des Studiums tun. Ab dem Tag der offiziellen Immatrikulation beginnt der dreimonatige Zeitraum, danach ist es nicht mehr möglich, in die PKV zu wechseln. Auch wer vor dem Studium versicherungspflichtig in der GKV war, kann während dem Studium nicht privat versichert sein. Die meisten Studierenden können aber von der Familienversicherung profitieren. Da diese nichts kostet, ist sie die wohl sinnvollste und gängigste Option während des Studiums. Tatsächlich lohnt es sich finanziell nur privat versichert im Studium zu sein, wenn Du das Kind eines Beamten bist oder wenn Du über 30 Jahre alt bist oder mehr als 14. Fachsemester studierst.


Privatversichert im Studium: Sinnvoll für drei Gruppen

Für Beamtenkinder, Studierende über dem 14. Fachsemester und über 30-Jährige kann es sinnvoll sein, sich während des Studiums privat zu versichern. Das liegt zunächst daran, dass sie keinen vergünstigten Studententarif beziehen können und deswegen den vollen Versicherungsbeitrag zahlen müssen. Dieser kann erheblich teurer sein als sich privat versichern zu lassen. Im Fall von Beamtenkindern liegt das an der sogenannten Beihilfe. Beamte, Richter und Soldaten beziehen Beihilfe, das ist eine Sozialversicherung, die sich auch auf deren Kinder überträgt. Als Beamtenkind kannst Du also über die PKV einen günstigeren Tarif bekommen, der den Rest Deines Beitrags abdeckt. In der GVK ist dies nicht möglich. Für ältere Studierende über 30 Jahre oder über dem 14. Fachsemester kann es ebenfalls möglich sein, in der privaten Versicherung einen günstigeren Vertrag zu erhalten als in der gesetzlichen Krankenkasse. Wenn Du über Deine Promotion nachdenkst, dann schau auch hier: Krankenversicherung während der Promotion.


Risiken für Privatversicherte

Zusätzlich solltest Du beachten, dass auf Privatversicherte einige Risiken zukommen. Wenn Du Dich nach Deinem Studium selbstständig machst, kannst Du nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherung zurück. Außerdem darfst Du während Deines Studiums ebenfalls nicht mehr wechseln, sondern musst in der privaten Versicherung bleiben. Abgesehen davon besteht die Gefahr, dass der günstigere Studententarif der PKV nicht so umfangreich ist wie die GKV. Das liegt daran, dass private Versicherungen oft einen Sondertarif für Studierende anbieten, der finanziell attraktiver ist, aber auch mit weniger Leistungsumfang einhergeht.


Mit Thesius an Deiner Seite …

Wie Du siehst, ist das Thema „Privat versichert im Studium“ kein Hexenwerk. Thesius steht Dir während der gesamten Studiendauer mit Rat und Tat zur Seite. Fragen zur ersten Hausarbeit, Deiner Bachelor– oder Masterarbeit? Du suchst Teilnehmer für Deine Umfrage oder einfach nur Hilfe von anderen Studierenden? Thesius ist zur Stelle!

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