Prüfungsangst: Was hilft und wie man sie überwindet
Fast alle Studierenden kennen dieses Gefühl, das sich bereits Wochen vor den Prüfungen einschleicht und einen unmittelbar vor der Klausur packt: die Prüfungsangst. Während der knapp bemessenen Prüfungszeit passiert es dann – alles weg, Blackout, Brett vor dem Kopf. Die Konsequenz: Zeitverlust oder schlimmstenfalls Fragen nicht beantwortet, für die man eigentlich gelernt hatte. Obwohl man Prüfungsangst meist nicht vollkommen überwinden kann, gibt es doch einige Techniken und Methoden, wie man die Angst vor dem Versagen auf ein erträgliches Niveau bringt.
Was ist Prüfungsangst und warum hat man sie?
Prüfungsangst beginnt meist schon ein paar Wochen vor den Klausurterminen mit allgemeiner Unruhe und Unwohlsein. Ständig hat man die näher rückenden Prüfungen im Hinterkopf. Viele klagen über Schlafstörungen und fühlen sich angespannt. Kurz vor den Klausuren kommen dann noch die typischen Symptome hinzu: Ein hoher Puls, Nervosität, Konzentrationsstörungen, Übelkeit und schwitzige Hände. Im schlimmsten Fall ist die Prüfungsangst so stark, dass alles Gelernte während der Klausur wie weggefegt scheint. Viele Studierende haben solche Angst vor diesem Blackout, dass ihre Klausurangst ausschließlich daraus resultiert und ein Teufelskreis entsteht. Prüfungsangst hat allerdings nicht nur Nachteile: Ist sie nicht zu stark ausgeprägt, erhöht sie Deine kognitiven Fähigkeiten. Denn genau wie andere Ängste hat die Angst vor der Prüfung eine Funktion: Sie bereitet Dich auf Gefahren vor und schärft deswegen Deine Sinne.
Wer bekommt Prüfungsangst?
Prüfungsangst ist weit verbreitet. Viele Studien gehen davon aus, dass mehr als 25 % aller Studierenden darunter leiden. Die Ursachen sind zahlreich und vielfältig. Schlechte Erfahrungen mit Prüfungen, hohe Selbsterwartung oder auch die Erwartungen des Umfelds können die Angst verursachen und verstärken. Darüber hinaus ist eine geringe Selbstwirksamkeitserwartung, also der Glaube daran, dass man versagen wird, ausschlaggebend. Menschen, die zu Perfektionismus und Nervosität neigen, sind ebenso gefährdet. Außerdem begünstigt natürlich eine schlechte Prüfungsvorbereitung die Angst vor der Klausur. Du bist also nicht allein! Wir verraten, wie Du in Zukunft vorbeugen und Deine Prüfungsangst überwältigen kannst.
Check-Liste: Hast Du Prüfungsangst?
Wenn Du mehr als die Hälfte der Fragen mit „Ja“ beantwortet hast, deutet das darauf hin, dass Du an Deiner Prüfungsangst arbeiten solltest.
- Fühlst Du Dich bereits Wochen vor den Klausuren angespannt und unwohl?
- Hast Du Schlafprobleme und Konzentrationsstörungen während der Klausurenphase?
- Malst Du Dir aus, wie Du während der Prüfung keine Fragen beantworten kannst und ein Blackout bekommst?
- Hast Du Angst vor dem „weißen Blatt“?
- Redest Du Dir selbst ein, dass Du die Klausur niemals schaffen wirst?
- Leidest Du darunter, dass Du selbst und andere hohe Erwartungen an Dich stellen?
- Hast Du schon mal eine Klausur nicht mitgeschrieben oder abgebrochen, weil Du zu große Angst vor dem Scheitern hattest?
- Lernst Du ununterbrochen oder hast ein schlechtes Gewissen wenn Du Lernpausen einlegst?
- Verschiebst Du das Lernen für die Klausur ständig und hast Probleme, am Ball zu bleiben?
- Fürchtest Du Dich vor dem Urteil anderer, wenn Du eine schlechte Note schreibst oder die Prüfung nicht bestehst?
Tipps gegen Prüfungsangst
Prüfungsangst ist eine fiese Sache. Die gute Nachricht ist allerdings: Gegen den wiederkehrenden Stress vor der Klausur oder der Prüfung kann man etwas tun! Lies Dir deshalb unsere besten Tipps gegen Prüfungsangst genau durch.
Tipps gegen Prüfungsangst vor der Klausurenphase
Das Fundament gegen die Prüfungsangst bildet eine gründliche und rechtzeitige Prüfungsvorbereitung. Dazu gehört nicht nur das Auswendiglernen und Anwenden des Stoffes, sondern auch, sich mit dem Prüfungsformat vertraut zu machen. Schreibst Du beispielsweise eine E-Klausur, kannst Du online nach ähnlichen Formaten suchen und üben. Erstelle Dir außerdem am besten einen Lernplan, damit Du Dich mit dem Pensum weder unter- noch überforderst.
Allgemein bekannt, aber dennoch nicht vernachlässigbar ist Deine Grundeinstellung als entscheidender Faktor. Bleib‘ positiv! Wenn Du schon vor den Klausuren von Deinem Scheitern überzeugt bist, läufst Du Gefahr, Dir eine selbsterfüllende Prophezeiung auszustellen. Du handelst dann nach dem Ausgang, den Du erwartest. Glaube an Deine eigenen Fähigkeiten und lerne ausreichend, um selbstbewusst die Prüfung antreten zu können!
Entspanne Dich! Zahlreiche Anleitungen zu Entspannungstechniken, beispielsweise Autogenes Training, Yoga, Meditation und Atemübungen, findest Du online. Kleine Rituale wie eine abendliche Tasse Tee (beruhigend wirken unter anderem Kamille-, Waldmeister- und Hopfenblüten-Tees) schonen die Nerven. Treibe außerdem ein bisschen Sport – auch wenn Du bei dem Lernpensum kaum Zeit hast. Eine kleine Joggingrunde à 15 Minuten kannst Du sicher zwei bis drei Mal in Deine Woche integrieren.
Unsere Tipps gegen die Angst: Kurz vor den Klausuren
Denke an Deine letzten Erfolgserlebnisse. Baue Dich selbst auf, indem Du ausnahmsweise mal an das Best Case-Szenario und nicht an den Worst Case denkst. Visualisiere, wie Du zufrieden den Klausurraum verlässt und Dich erstmal entspannen kannst. Halte Dir vor Augen, dass selbst eine nicht bestandene Prüfung kein Weltuntergang ist und mache Dir bewusst, dass ein bisschen Prüfungsangst dazu gehört und sogar förderlich ist. Du selbst hast die Überhand, wenn Du Dir vor Augen hältst, dass Deine Prüfungsangst hausgemacht ist.
Halte Dich unmittelbar vor der Klausur fern von den Kommilitoninnen und Kommilitonen, die ebenfalls Prüfungsangst haben oder dem Typus „Perfektionist“ angehören. Meistens hört man nämlich genau dann die Sätze, die man am wenigsten gebrauchen kann: „Was? DAS hast Du nicht gelernt?“, „Meine Mitbewohnerin hat mir erzählt, dass die Durchfallquote letztes Semester bei 80 % lag.“
Stress während der Klausur: Tipps für das Verhindern des Blackouts
Halte einen kleinen Schokoriegel, Nüsse oder Deinen Lieblingssnack während der Klausur bereit. Nimm einen Bissen, wenn Dein Puls in die Höhe schnellt. Durch die Nahrungsaufnahme verringert sich der hohe Herzschlag fast automatisch. Trinke ausreichend Wasser und verzichte auf koffeinhaltige Getränke während der Klausur.
Wenn Du Angst vor einem Blackout hast und die Zeit es zulässt, schreibe Dir schnell auf die Rückseite der Klausur die wichtigsten Definitionen und Inhalte stichpunktartig auf. Dadurch kannst Du im Falle eines Blackouts auf das Geschriebene zurückgreifen, das die Verbindung zu dem gelernten Wissen knüpft, wenn Du den Faden verloren hast.
Wackele mit Deinen großen Zehen! Kein Scherz – der Zehenwackler bringt Entspannung und ist auch in Situationen der größten Anspannung völlig unauffällig durchführbar. Hebe Deine Zehen an, nehme ein paar tiefe Atemzüge und lass sie wackeln.
Tipps der Thesianer
„Also, mir hilft bei sowas gute Musik. Kopfhörer aufgesetzt und die Angst verfielgt… meistens ;P“
Thesius-User toastbrot (nachlesen)
„Also, mein Tipp ist, dass du am Abend vor der Prüfung nichts mehr lernst, sondern einfach nur entspannst oder was mit Freunden unternimmst.“
Thesius-User sonnenhut11 (nachlesen)
„Versuchen alle anderen Stressquellen abseits des Studiums zu vermeiden.“
Thesius-User lollo (nachlesen)
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