Sekundäranalyse
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Die Sekundäranalyse für’s Untersuchungsmodell nutzen

Du willst Dir nicht alles zu Deinem Forschungsvorhaben komplett neu erarbeiten, sondern Dich auf bereits vorhandenes Material stützen? Dann kann die Entwicklung eines Untersuchungsmodells per Sekundäranalyse die richtige Wahl sein.
 

Was ist eine Sekundäranalyse?

 
Bei der Sekundäranalyse geht es darum, bereits vorhandenes fremdes oder eigenes Datenmaterial noch einmal zu nutzen. So kannst Du durch den Wegfall einer neuen Datenerhebung Zeit sparen – allerdings passen schon vorhandene Datensätze nicht immer optimal zur eigenen Fragestellung und müssen unter Umständen angepasst werden, da sie ursprünglich für andere Zwecke erhoben wurden.
 

Vorteile einer Sekundäranalyse

Eine Sekundäranalyse ist meist recht kostengünstig und eine gute Methode zur Ergänzung bereits bestehender Forschung. Oftmals ist ein schneller Zugriff auf die Daten möglich, auch auf solche, die ggf. gar nicht mehr primär zu erheben sind.
 

Nachteile einer Analyse durch Sekundärquellen

Bei Sekundäranalysen sind keine eigenen Operationalisierungen möglich, es mangelt an Aktualität und Vergleichsmöglichkeiten. Oftmals fehlen konkrete Angaben zur Vorgehensweise bei der Datenerhebung. Dies kann sich auf Faktoren wie Genauigkeit und Sicherheit auswirken. Zudem sind die Detaillierungsgrade häufig nicht ausreichend bzw. die Daten zu unspezifisch für den eigenen Bedarf. Aus einer Sekundäranlyse ergibt sich durch die allgemeine Verfügbarkeit zudem kein Wissensvorsprung.
 
Aus bereits vorhandenen großen Erhebungen wie amtlichen Statistiken, Unternehmens- oder Institutionsforschungen etc. ergibt sich ausführliches, umfangreiches und detailliertes Material. Dies kannst Du, je nach Fragestellung, natürlich auch zur eigenen Analyse nutzen. Dabei können die Daten auch früheren Erhebungen, die zu ganz anderen Zwecken konzipiert wurden, entstammen. Folgende Erhebungen könnten beispielsweise infrage kommen:

  • Reklamationsstatistiken
  • Kundendatenbanken
  • Verkaufszahlen
  • Volkszählungen
  • Freigegebenes Material anderer Forscher (zum Beispiel auf gesis.org)

 

Achtung, wichtig!

Bei dieser Form der Hypothesenherleitung sind einige Dinge besonders zu beachten. Dazu zählen:

  • der sorgfältige Umgang mit den durch die sekundäre empirische Forschung erhobenen Ergebnissen
  • die genaue Beschreibung der eigenen Vorgehensweise und der angewandten Methode zur besseren Einschätzung der Aussagefähigkeit von Ergebnissen
  • die Überprüfung, ob die Angabe zusätzlicher methodischer Details im Anhang nötig ist

 

Fremdmaterial richtig nutzen

Übernimmst Du Forschungsergebnisse aus sekundären Quellen, musst Du die Methode, die zur Erhebung dieser Daten angewandt wurde, mit höchster Sorgfalt und auf die eigene Forschung bezogen darlegen. Je nachdem, was übernommen wurde, ist auf Verschiedenes zu achten:
 

  • Übernahme von Umfragedaten
    • Erhebungszeitpunkt, Wortlaut der Fragen und Stichprobenangaben beachten!

 

  • Übernahme von Inhaltsanalysen
    • Kategoriedefinitionen und Begründungen zur Materialauswahl beachten!

 

  • Ergebnisdiskussion aus verschiedenen Untersuchungen
    • Methodischen Angaben beachten!

 

Schwierigkeiten bei der Sekundärforschung

Methodische Details sind nicht immer ausführlich beschrieben und lassen häufig Lücken in der Argumentation zurück. Daran lässt sich dann auch die Qualität der ausgewählten Untersuchung messen.
 
Ist anzunehmen, dass dies auch auf die von Dir verwendete Sekundäruntersuchung zutrifft und die Ergebnisse somit methodisch nicht hinreichend dokumentiert sind, solltest Du die Daten nur mit Vorsicht verwenden und ggf. durch weiteres Material zusätzlich überprüfen.
 
Allgemein gilt: Hinterfrage alles und nimm nichts einfach so hin. Beziehe sämtliches Material auf DEINE Fragestellung bzw. Deinen eigenen Forschungsgegenstand. Und ganz wichtig: Verschweige nicht, woher die Daten stammen. Quellenangaben haben hier oberste Priorität! Wenn Du Dir unsicher bist, ob Du Deine Daten per Sekundäranalyse erheben darfst, sprich sicherheitshalber mit Deinem Betreuer oder dem zuständigen Lehrstuhl.
 

Du brauchst mehr Infos?

Zu viele Infos auf einmal und Du weißt gar nicht, wo Du anfangen sollst? In folgendem Artikel klären wir Dich darüber auf, wie so ein empirischer Forschungsprozess eigentlich allgemein abläuft.
 
 
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