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Prokrastination – Bester Freund und größter Feind

In der Uni ist sie plötzlich da: die ungezügelte Freiheit, zu tun und zu lassen was man will. Zumindest vermeintlich. Für einige kann das zur Katastrophe werden, wenn es dann heißt: Abgabe! Oder: Klausurrelevant! Dann ist nämlich Selbstdisziplin und -management gefragt. Mit “Das mache ich dann später” oder “Ach, das hat noch Zeit“ ist die Disziplin schnell dahin – kommt Dir das bekannt vor? Die Aufschieberritis ist nicht nur unter Studierenden weit verbreitet. Egal, welche Berufsgruppe näher beleuchtet wird: Ablenkungsmanöver und die Beschäftigung mit Dingen, die nichts mit der eigentlichen Arbeit zu tun haben, stehen hoch im Kurs.


Prokrastination … hä!?

Prokrastinieren ist ein Talent, dass die meisten von uns haben: Wichtige, unangenehme Aufgaben und Vorhaben werden unnötig aufgeschoben und vertagt bzw. durch vermeintlich gerade wichtigere Dinge ersetzt. Der Teufel steckt hier im Detail: Es ist ja nicht so, dass Du faul bist und überhaupt nichts tust. Im Gegenteil! Unter Umständen bist Du schwer beschäftigt. Nur eben nicht mir Deiner Hausarbeit, sondern mit dem Lesen wichtiger Facebook-News, der Recherche nach den neuesten Serienstarts und der Analyse der letzten Urlaubsfotos… Schwupps ist der Tag um und Du hast wirklich viel geschafft – nur das, was Du schaffen wolltest, nicht. Willkommen in der Prokrastinationsfalle.


I’m very busy doing things I don’t need to do in order to avoid doing anything I’m actually supposed to be doing.
Anonym


Achtung! Gefahr!

Nehmen wir mal ein Beispiel, das Du bestimmt auch kennst: Der Termin für Deine Klausur, Haus- oder Abschlussarbeit steht. Du hast Dir schon ein passendes Thema gesucht. (Nein!? Na, kein Problem: Dann schau doch mal bei Thesius vorbei 😉 ).  Jetzt musst Du ja nur noch demnächst anfangen. Deine Motivation hält sich in Grenzen, es ist ja noch so viel Zeit und nebenbei gibt es noch 1000 andere dringende, wichtige und unwichtige Dinge zu erledigen. Zack! Hier fängt das Prokrastinieren schon an.

Die Zeit verstreicht, Unterlagen bleiben liegen, der Berg von Arbeit wird immer größer… Und irgendwann ist es dann richtig viel Arbeit, das alles wieder abzuarbeiten. Ein schlechtes Gewissen wandelt sich allmählich in Selbstmitleid – also lieber gar nicht erst dran denken…

Prokrastinieren ist auf Dauer mehr als schädlich. Besonders, wenn es gelingen soll, Dinge zu erledigen und ein kompetentes und leistungsfähiges Mitglied der Gesellschaft zu bleiben. Weil:


1) Als Prokrastinierer verkaufst Du Dich unter Wert

Die Abschlussarbeit innerhalb der letzten 72 Stunden fertig schreiben – das wird selten wirklich gut. Durch vielfaches Ausleben der Prokrastinierungsfähigkeit wirst Du leistungsschwach und kannst Dein Potenzial nicht entfalten. Das nagt an Dir und führt im Laufe der Zeit zu Bedauern und Selbsthass. So wird nie jemand erfahren, was wirklich in Dir steckt.


2) Prokrastinieren ist unangenehm

Es vergeht viel zu viel der kostbaren Zeit, während Du prokrastinierend in Deinem Kämmerchen hockst. Die Verlockung, alles aufzuschieben und zuerst die schönen Sachen zu machen, lauert überall. Doch bedenke: Die dann folgende Auf-den-letzten-Drücker-Panik ist längst nicht für jedermann geeignet. Was hättest Du nicht alles tun können, wenn Du Dich gleich mit den wirklich wichtigen Dingen beschäftigt hättest: das Leben relaxed genießen, die wohlverdiente Freizeit auskosten, ein gutes Gefühl haben…


3) Du erreichst vielleicht die Have-To-Dos, für Want-To-Dos aber bleibt keine Zeit

Auch, wenn Du als Prokrastinierer vielleicht mit Ach und Krach in der Lage bist, Deine Pflichten irgendwann und irgendwie zu erfüllen – die anderen zeitintensiven Dinge im Leben, die Dir wichtig sind (Hobbies, Freizeit etc.) gehen unter. Es wird Dir schlichtweg die Zeit fehlen, Dich für andere Dinge zu engagieren, die Deinen Erfahrungshorizont erweitern können, Dein Leben reicher machen und Dir Lebenslust bereiten. Das muss doch nicht sein.


Besserung in Sicht!

Wenn Du auch zu ewigem Aufschub neigst, solltest Du Dich mit den Ursachen dafür auseinandersetzten. Das können z.B. sein:


  • Versagensängste
  • Angst vor Überforderung (oder Unterforderung!)
  • Angst vor Erfolg (wie geht es weiter, was ist der nächste Schritt etc.?)
  • Angst vor dem, was andere denken


Get out of your Comfort-Zone!

Machen wir uns mal nichts vor: Wir alle verschleppen, verlegen, vergessen Dinge. Das ist völlig normal, aber manchmal äußerst ungünstig (insbesondere, wenn es um die Zukunft geht und man Verpflichtungen zu erfüllen hat). Die Aufschieberritis ist keine Krankheit, sondern ein Nebeneffekt, der entsteht, wenn Du Dich außerhalb Deiner eigenen Komfort-Zone bewegen sollst oder musst. Er kann immer dann auftreten, wenn Du Dinge tun sollst, die Du nicht kennst, auf die Du keine Lust hast, oder die Dir eben gerade jetzt überhaupt nicht in den Kram passen.

Wir haben 5 Tipps für Dich gesammelt, mit denen Du Dich im Kampf gegen die Aufschieberritis wappnen und Dich wieder auf den Erfolgsweg bringen kannst:


1) Woran hakt’s denn?

Wenn Du merkst, dass es einfach nicht vorangeht, kannst Du Dir selbst folgende Kontrollfragen stellen:


  • Was hält mich zurück?
  • Wo/ womit kann ich anfangen und was brauche ich dafür?
  • Was ist noch nötig, um das Projekt (die Hausarbeit, Seminararbeit, Abschlussarbeit etc.) zu vervollständigen?
  • Wer kann mir helfen, wo kann ich mir Hilfe suchen?


Finde heraus, was Dich aufhält!


2) Zuerst die Kleinen!

Ganz schlicht: Fang mit dem an, was am einfachsten ist. Sobald Du ein bisschen Schwung bekommen hast, wird es leichter sein, anschließend weiterzumachen.

Ein häufiger Fehler beim Verfassen einer Seminararbeit ist z.B., sich auf ein Regelwerk zu versteifen und stur nach Schema F arbeiten zu wollen. Kein Wunder, dass dann Schreibblockaden entstehen. Du musst nicht mit der Literaturrecherche anfangen, wenn Dir zu Deinem Thema erst andere Dinge einfallen! Du hast schon jetzt eine brillante Schlusssatz-Idee? Na, dann schreib sie auf – abändern kannst Du sie am Ende immer noch. Komm in Schwung und steigere Dich anschließend.


3) Finde heraus, was zu tun ist!

Manchmal kann auch das Ruhenlassen z.B. der Abschlussarbeit für ein paar Tage zum wahren Inspirations-Booster werden. Das hilft Dir, Deine Arbeit in einer neuen Perspektive zu betrachten und anschließend genauer zu definieren, was noch zu tun ist. Dafür solltest Du Dir aber im Vorhinein sehr klare Ziele setzen und die Rahmenbedingungen festlegen: Was muss ich wie genau bis wann erreicht haben? Vielleicht hilft Dir auch ein Zeitplan. Eine Idee und ein Thema zu haben ist schon mal gut, alles strukturiert festzuhalten und in Etappen zu planen aber ist um vieles besser. Die Thesius-Übersicht zu Zeitmanagement-Methoden schafft Abhilfe!


4) Ab zum Prof!

Du schreibst gerade an Deiner Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit? Dann vereinbare regelmäßige und verbindliche Termine für Gespräche. Das sorgt für einen leichten Druck auf Dich, regelmäßig etwas zu tun und Du kannst aufkommende Fragen unmittelbar mit Deinem Betreuer klären.

Denke stets daran: Du strebst nach Fortschritt, nicht nach Perfektion. Es geht nicht darum, bei den Terminen das perfekte Konzept vorzulegen, die perfekten Quellen vorzuweisen etc., sondern sich selbst und dem Betreuer zu beweisen, dass es vorangeht. Solange Dich die Fristen motivieren, die geplanten Maßnahmen und Schritte einzuhalten, bist Du auf dem richtigen Weg.


5) Tu‘ alles. Aber in Maßen!

Ein Projekt, das Du über längere Zeit hast schleifen lassen, von jetzt auf gleich zu beginnen und voller Motivation zu bearbeiten ist fast unmöglich. Das wäre so ähnlich, als würdest Du versuchen, jetzt gleich siebenmal die Woche Hanteltraining zu machen – macht mehr kaputt, als es nützt.

Deshalb: Beginne mit ein paar Minuten am Tag, in denen Du versuchst, Dich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Stelle dabei sicher, dass es keine Unterbrechungen gibt. Beobachte Deine Gedanken und lenke sie auf die Aufgabe vor Dir!


Die Quintessenz des Ganzen

Fassen wir zusammen: Prokrastination ist also die Fähigkeit, sein eigenes Leben durch überflüssige Tätigkeiten und ohne ersichtlichen Grund schwerer zu machen, als es ist. Verschleppte Aufgaben wirken lähmend, der Kampf dagegen kostet viel Kraft, der Haufen wird immer größer…

Gegen eine Runde gepflegtes Relaxen nach getaner Arbeit ist absolut nichts einzuwenden und meist tut das auch echt gut. Nur allzu große Ausmaße sollte ein „Tun-und-eben-letztlich-doch-nichts-tun“ nicht annehmen.

Ab und an mag die Aufschieberei sogar auch was Gutes haben: Sie fördert die Inspiration, sorgt für neue Ideen, informiert über unnützes Wissen in der Welt, sorgt für Smalltalkstoff und Tagträume… bis dann die Realität zurückkehrt. Bäm!


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