11 Dinge, die Du vor dem Master-Studium wissen solltest
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11 Dinge, die Du vor dem Master-Studium wissen solltest

Du hast Dich also dafür entschieden, nach dem Bachelor noch einen Master draufzusetzen. Die letzten Vorlesungen dürften dann im Normalfall noch nicht allzu lange her sein. Somit solltest Du vor Beginn Deines neuen Lebensabschnittes ja eigentlich auch nicht viel zu beachten haben, oder? Naja, es gibt schon die ein oder anderen Dinge, die Dir vielleicht neu sein könnten. Keine Angst, wir klären Dich auf und nennen Dir in diesem Beitrag 11 Dinge, die Du vor dem Start des Masters wissen solltest.


1. Beachte die Fristen

Starten wir mit dem ersten Schritt in Richtung Master – der Bewerbung. An diesem Punkt müssen wir aber auch schon zwischen zwei unterschiedlichen Ausgangssituationen unterscheiden.

  1. Direkter Übergang vom Bachelor in den Master
  2. Kein direkter Übergang

Bei einem direkten Übergang vom Bachelor-Studium in das Master-Studium kann es zu Verwirrungen bezüglich der Fristen kommen, da Du Dich noch inmitten des letzten Semesters befindest und somit auch vermutlich noch an Deiner Bachelorarbeit schreibst. Trage Dir also früh genug die Daten der Bewerbungsfristen Deiner Wunschuniversitäten ein, um am Ende nicht zu spät dran zu sein. Die Frist zur Bewerbung fällt im Normalfall auf Mitte Juli, kann aber vor allem für Hochschulen im Ausland abweichen. Wie Dir jetzt vielleicht schon aufgefallen ist, wirst Du vermutlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht über Dein Bachelorzeugnis verfügen, weshalb Du Dich auch in diesem Punkt frühzeitig über die Regelungen Deiner Wunschuniversitäten informieren solltest.


2. Was sind die Auswahlkriterien?

Anders als bei der Bewerbung für den Bachelor, bei welcher abgesehen von Wartesemestern meist nur der NC als Auswahlkriterium beachtet wurde, können im Auswahlverfahren für die Zulassung zum Master-Studium an einer deutschen Hochschule auch andere Kriterien eine entscheidende Rolle spielen.

  • Credits in speziellen Kursen: Um sicherzugehen, dass Du bereits genügend Vorkenntnisse in dem Studienfeld Deines Masters vorweisen kannst, fordern gewisse Hochschulen eine Mindestanzahl an Credits in bestimmten Fachbereichen.
  • Berufserfahrung/Praktika: Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass es staatliche Hochschulen gibt, die neben anderen Kriterien auch bisherige Praktika oder Berufserfahrung mit in ihre Entscheidungsfindung einfließen lassen.
  • Englischkenntnisse: Solltest Du einen Master absolvieren wollen, in welchem Vorlesungsinhalte auch in englischer Sprache gelehrt werden, liegt es nahe, dass auch die entsprechenden Vorkenntnisse bei der Bewerbung gefordert werden.
  • Bachelornote: Natürlich hat auch die Bachelornote einen wichtigen Einfluss auf das Auswahlverfahren.
  • Motivationsschreiben: Tatsächlich wird, ähnlich wie bei der Bewerbung auf ein Praktikum oder eine Festanstellung, von vielen Universitäten auch ein Motivationsschreiben gefordert.
  • Auswahltest: Ähnlich wie in Bachelor-Studiengängen gibt es auch bestimmte Master-Studiengänge, bei denen die Plätze mithilfe des Ergebnisses eines Auswahltests vergeben werden.
  • Auswahlgespräch…


3. Auswahlgespräch

Je nach Universität und Studiengang kann es vorkommen, dass Du neben des Einreichens all der schriftlichen Unterlagen eben auch noch ein Auswahlgespräch führen musst. Du solltest fachlich gut vorbereitet sein und der Jury ebenfalls einen Plan vorlegen können, der die berufliche Intention hinter Deinem Master offenlegt und einen Ausblick auf Deine zukünftige Laufbahn ermöglicht. Etwas Nervosität ist bei einem solchen Gespräch kein Problem, jedoch solltest Du Dich nicht davon aufhalten lassen. Ansonsten können wir Dir nur empfehlen, Dich ähnlich wie für ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten.


4. Arbeiten vs. Studieren

Du hast gerade erst den Bachelor in der Tasche und willst nun auf schnellstem Weg schon wieder zurück in den Vorlesungssaal? Wie wäre es erst einmal mit etwas Berufserfahrung? Falls Du Dir mit Deinem Master-Studiengang noch nicht komplett sicher bist, können wir Dir nur empfehlen, Dich erst mal nach Deinen momentanen Berufschancen umzusehen. Es ergeben sich folgende Vorteile:

  • Du bekommst einen besseren Eindruck davon, nach welchen Stellen in Deinem Berufsfeld überhaupt gesucht wird
  • Die Notwendigkeit des Masters kann noch einmal genauer betrachtet werden
  • Du findest möglicherweise eine Stelle (egal, ob Praktikum oder Festanstellung), die Dir vor dem Master schon etwas Berufserfahrung ermöglicht

Wir wollen Dir aber in keinem Fall von einem Master abraten! Einige Studierende vergessen nur manchmal, dass auf den Bachelor nicht zwingend direkt ein Master folgen muss.


5. Welche Master-Typen gibt es und wie unterscheiden sie sich von einem Diplom?

Möglicherweise war Dir gar nicht bewusst, dass die Vielzahl unterschiedlicher Masterstudiengänge auch noch in unterschiedliche Typen unterteilt werden kann. Keine Sorge, wir klären Dich auf und heben auch noch einmal den Unterschied zwischen Master und Diplom hervor.


Noch kein Interesse am Arbeiten?

  1. Konsekutiver Master: Unter einem konsekutiven postgradualen Studium versteht man vermutlich genau das, was Du Dir unter einem klassischen Master vorgestellt hast. Du baust auf Deinem bereits erworbenen Fachwissen auf und eignest dir noch spezifischere Inhalte an. Diese Form des Masters ist die wohl bekannteste und auch beliebteste. Unter Bachelor-Absolventen wird der konsekutive Master oftmals direkt ohne weitere Pausen nach dem Grundstudium angefangen.
  2. Nicht-konsekutiver Master: Möglicherweise ist Dir diese Art des Studiums tatsächlich komplett neu! Ein nicht-konsekutiver Master bedeutet nämlich keine weitere Spezifizierung auf die von Dir erworbenen Fachkenntnisse, sondern ganz im Gegenteil eine Art von Neuorientierung. Dies jedoch ohne Studienabbruch! Nicht-konsekutive Master-Studiengänge können mit den unterschiedlichsten Bachelor-Abschlüssen anvisiert werden und bieten dir somit eine ganz neue Gelegenheit, falls Du doch in eine andere Richtung gehen willst.
    Beachte: Die Zugangsvoraussetzungen weichen je nach Studium aufgrund der starken Unterschiede enorm voneinander ab.
  3. Diplom: Das Diplom ist heutzutage ein eher selten gesehener Abschluss, denn er wurde zum größten Teil durch die Bachelor-Master-Struktur ausgetauscht. Im Grunde gelten ein Diplom und ein Master als gleichwertige Abschlüsse, wobei in der Praxis in einigen Bereichen der Master doch stärkere Vorteile bringen kann. Bei einem Diplom werden Bachelor und Master noch in einem Studium zusammengefasst. Somit muss man sich zwar keine Sorgen um einen Hochschulwechsel machen, hat aber auch nach kürzerer Zeit noch keinen festen Abschluss in den Händen.


Master-Typen mit beruflicher Verbindung

  1. Fernstudium: Mit einem Fernstudium kannst Du berufsbegleitend studieren. Es entsteht eine bessere Vereinbarkeit zwischen Job und Studium, als bei den oben genannten Alternativen. Zusätzlich eignet sich das Fernstudium, falls Du Dich nicht an einen bestimmten Ort binden willst.
  2. Weiterbildender Master: Dieser Master-Typ kommt für Dich in Frage, wenn Du bereits Berufserfahrung sammeln konntest, Dich nun aber doch noch einmal weiterbilden willst, um Dir neue Fähigkeiten und Kompetenzen anzueignen. Im Grunde holst Du den Master also nach.
  3. Dualer Master: Die stärkste Vereinbarkeit zwischen Beruf und Studium ist vermutlich immer noch der duale Weg. So kannst Du nützliche Berufserfahrung sammeln, während die Arbeit zeitlich auf Dein Studium abgestimmt ist.


6. Lass‘ Dich beraten

Klingt zwar erst einmal etwas banal, aber es macht definitiv Sinn, sich bei der Wahl des Master-Studiengangs von unterschiedlichen Quellen beraten und informieren zu lassen. Eine Beratung von Freunden und Familie gilt eigentlich als selbstverständlich, jedoch gibt es auch noch andere Quellen. Die vermutlich einfachste Option sind Beratungs- und Schnuppertage an den Hochschulen, für die Du Dich interessierst. So bekommst Du einen ersten Eindruck von der Atmosphäre vor Ort. Möglicherweise erlangst Du so auch genauere Informationen zu den Lehrinhalten in Deinem zukünftigen Master. Alternativ bietet sich natürlich auch eine Studienverlaufs- oder Berufsberatung an. In diesem Bereich gibt es zwar einige Anbieter, bei denen solche Dienste ausschließlich kostenpflichtig angeboten werden, jedoch gibt es auch kostenfreie Services, wie zum Beispiel den der Agentur für Arbeit.

Mit einer Beratung verringerst Du vermutlich die Wahrscheinlichkeit den falschen Master zu wählen und kannst Dir so gegebenenfalls eine Menge Zeit und Stress sparen.


7. Förderung während des Master-Studiums

Zu Beginn eines neuen Studiums häufen sich im Normalfall die Aufgaben, die in der Anfangsphase erledigt werden müssen. Da kann es schnell mal untergehen, dass Du Deinen BAföG-Antrag innerhalb des ersten Monats einreichen musst. Je früher Du damit dran bist, desto besser. So kann sich bei einem nahtlosen Übergang zwischen Bachelor- und Master-Studium der Vorteil ergeben, finanzielle Unterstützung auch für die Überbrückungszeit zu sichern.


8. Kranken- und Pflegeversicherung

Im Laufe des Master-Studiums kann man das Alter erreichen, in welchem es nicht mehr möglich ist, Anspruch auf die kostenlose Familienversicherung geltend zu machen. Dies endet mit Beginn des 26. Lebensjahres und stellt dann eine weitere Kostenquelle während des Studiums dar.


9. Kindergeld

Um all die Kostenquellen zu bewerkstelligen, sollte doch zumindest das Kindergeld helfen, oder? Die normale Kindergeldregelung gilt unabhängig davon, ob es sich um ein Bachelor- oder Masterstudium handelt, bis zum 25. Lebensjahr. Danach wird es etwas komplizierter und man muss besondere Ausnahmefälle vorweisen, um weiter Kindergeld beziehen zu können.


10. Fast-Track-Promotion

Warum erst den Master, wenn man auch schon auf direktem Weg promovieren kann. Eine Fast-Track-Promotion kommt für Bachelorabsolventen mit außergewöhnlichen Leistungen in Frage. Sie tritt zwar eher selten auf, kann Dir aber vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich einen enormen Vorteil verschaffen. Dort gilt die Promotion oftmals als Pflicht, wenn das Berufsziel im Bereich der Forschung liegt.


11. Jobben im Master

Unser letzter Tipp bezieht sich darauf, wie Du es schaffst, Dir neben dem Studium noch etwas dazu zu verdienen. Genauso wie im Bachelor stehen Dir hier die klassischen Optionen zur Verfügung – Minijob, bezahltes Praktikum, Werkstudent,…

In einem Bachelor-Studium befindest Du dich im Normalfall bereits kurz nach dem Abitur. Nur den wenigsten gelingt es, in dieser Übergangsphase bereits Berufserfahrung zu sammeln. Während des Studiums möchtest Du dann vermutlich auch nicht Deine gesamte Zeit mit Lernen oder Arbeiten verbringen. Aus diesen Gründen wählen Bachelor-Studenten oftmals den Weg in einen Minijob.

Falls Du unmittelbar nach Deinem Bachelor in den Master einsteigst und bis dato kaum Berufserfahrung vorzuweisen hast, können wir Dir empfehlen, über einen Werkstudenten-Job nachzudenken. Diese unterscheiden sich in einigen Punkten grundlegend von den eben angesprochenen Minijobs. Das Master-Studium ist im Gegensatz zum Bachelor schon deutlich näher an Deinem zukünftigen Berufsfeld orientiert. Als Werkstudent kannst Du nicht nur Berufserfahrung sammeln, Du erlangst auch Erkenntnisse darüber, ob Dir Dein Studienfeld in der Praxis zusagt. Möglicherweise bildest Du sogar die Grundlage dafür, direkt nach dem Master übernommen zu werden.

Hoffentlich konnten wir Dir mit diesem Beitrag ein wenig Unterstützung bei der Vorbereitung für den Master liefern. Thesius wünscht Dir ganz viel Erfolg!